Bischof beim bunten Gemüse
Katholikentag 2014, Freitag, Inklusive Kochshow auf der Caritas-Bühne mit Bischof Rudolf Voderholzer und Caritasdirektor Roland Batz.Bistum Regensburg
Auf der Caritas-Bühne am Neupfarrplatz verwandelten sich so Süßkartoffeln, Tomaten, Fenchel aufgegossen mit einem Gemüsefond und verfeinert von Salz, Pfeffer, Lorbeerblättern, Majoran, Thymian und Zitronenschale in ein schmackhaftes Süppchen, das die Zuschauer gerne kosteten.
Christoph Hauser war derjenige, der auf der Bühnenküche Regie führte. Nach einigen Semestern Grundschullehramt entschloss sich der Familienvater doch lieber den Kochlöffel zu schwingen als den Lehrerberuf auszuüben. Als selbst ernannter Ideenfabrikant machte er sich mit seinem Business "Hausers Kochlust" selbstständig und lehrt seitdem Groß und Klein die Lust am Kochen und Genießen. So konnte er an diesem Abend dem Regensburger Caritasdirektor Dr. Roland Batz elementare Grundkenntnisse über das richtige Schneiden von Tomaten vermitteln.
Das Schöne an der Aktion: Ganz im Zeichen von Initiativen wie Slow Food, die zur Eröffnung des Katholikentags bereits am Mittwochabend mit der Schnippeldisko auf bewusste Ernährung aufmerksam gemacht hatte, hatte Hauser bei Bauern in der Umgebung über eine Tonne nicht marktfähiges Gemüse eingesammelt - verwachsene Kartoffeln, krumme Lauchstangen, am Strunk braune Sellerieknollen - die zu 1200 Litern Suppe verarbeitet wurden.
Auch Bischof Rudolf Voderholzer kam noch zum Schnippeln auf der Caritas-Bühne vorbei. Mit schwarzen Handschuhen schwang er das Küchenmesser schon fast routiniert, hatte er doch am Eröffnungsabend bereits bei der Schnippeldisko Erfahrungen in der Gemüseverarbeitung gemacht. Seine Leibspeise hat Regensburgs Oberhirte dann allerdings nicht verraten: "Sonst muss ich das dann das ganze nächste Jahr bei jeder Einladung essen!" Und gefragt, wie ihm denn nun die selbst fabrizierte Suppe schmecke, griff er auf eine Redewendung zurück: "Hunger ist der beste Koch" - an dem langen Katholikentags-Freitag war die Suppe nämlich seine allererste Mahlzeit!
Die Kochshow fügte sich nahtlos ins Caritas-Tagesmotto "Inklusion" ein. Auch Menschen mit Behinderung würfelten fleißig die Kartoffeln für die Suppe. Christoph Hauser brachte seinen Ansatz des inklusiven Kochens auch in Worten auf den Punkt: "So wie es nicht nur gerade gewachsene Karotten gibt, genauso gibt es eben auch andere, ganz verschiedene Menschen. Doch die krummen Karotten schmecken kein bisschen schlechter als die geraden, und genauso ist es mit den Menschen auch." Und jedes Gemüse bringt eben seinen ihm eigenen besonderen Geschmack und die Würze zum Gelingen der Suppe bei.