Augsburg, 30.05.2025 (pca). Am morgigen Samstag, 31. Mai 2025, ist der Weltnichtrauchertag. Der Caritasverband für die Diözese Augsburg nimmt ihn nun zum Anlass für seinen Appell, auch beim
Illustration zum Weltnichtrauchertag 2025 von Raphael Janka. Raphael Janka
Rauchen wieder verstärkt auf die eigene Gesundheit zu achten. Nach 2007 sei nach dem Verbot des Rauchens in öffentlichen Räumen durch das Bundesnichtraucherschutzgesetz der Tabakkonsum deutlich zurückgegangen. "In letzter Zeit jedoch beobachten wir eine bedenkliche Entwicklung", so Benedikt Tichelmann, Suchttherapeut bei der Caritas-Suchtfachambulanz in Augsburg. "Neue Kon-sumformen treten verstärkt auf. Auch bei Kindern und Jugendlichen. Wir appellieren deshalb zu mehr Aufklärung und Information."
Aktuell rauchen in Deutschland 22,7 % der Erwachsenen. Das entspricht 11,6 Millionen Menschen. Auch bei den Jugendlichen ist der Tabakkonsum seit der Corona-Pandemie wieder angestiegen: 16 % der 14- bis 17-Jährigen rauchen. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sind es sogar mehr als 40 %. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jährlich 127.000 Menschen. "Wer raucht, gefährdet seine Gesundheit", so Tichelmann. "Das sollte man sich vor Augen halten. Es abzutun, ist leichtsinnig."
Zigaretten gelten als besonders gesundheitsgefährdend. Verantwortlich dafür sind die Zusatz- und die Schadstoffe, die beim Verbrennungsvorgang beim Zug an der Zigarette entstehen, weniger das Niko-tin. "Das macht allerdings abhängig."
Viele greifen inzwischen zu E-Zigaretten oder Tabakerhitzern. Man meint, sie seien eine harmlose ge-sündere Alternative, weil beim Konsum kein Tabak verbrannt wird. Tichelmann rät dazu, den Konsum von E-Zigaretten differenziert zu betrachten. "Es ist zwar richtig, dass für chronisch abhängige Rau-cher der Umstieg auf E-Zigaretten oder andere Nikotinersatzstoffe ein guter Schritt zu gesünderem Verhalten darstellt und vielleicht auch letztlich den Rauchstopp erleichtern kann. Dennoch ist Vorsicht geboten", warnt der Suchttherapeut.
Es tue sich viel auf dem Markt der E-Zigaretten. Mittlerweile sind Produkte auf dem Markt, die mehr und mehr auf hohe und schnelle Nikotinabgabe getrimmt werden und so einen schnelle "Kick" auslö-sen. "Das wiederum bedeutet ein hohes Abhängigkeitsrisiko." Tichelmann drängt auch deshalb zur Vorsicht, weil es bis heute keinerlei Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen der beigemischten Substanzen vorliegen.
Ein weiteres aktuelles Problem erkennt Tichelmann von der Caritas in der zunehmenden Verbreitung von Oraltabak in Form von Snus und Nikotinbeuteln insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. "Ge-rade deren Gesundheit sollte uns allen lieb und teuer sein, nicht nur bei Erwachsenen", betont Sucht-therapeut Tichelmann von der Caritas. "Wir müssen sie und alle Neukonsumenten besser schützen."
Info und Kontakt.
Suchtfachambulanz Augsburg
Auf dem Kreuz 47
86152 Augsburgt
Tel. 0821 3156 - 432
E-Mail: suchtfachambulanz.augsburg@caritas-augsburg.de
Info: Die Caritas in der Diözese Augsburg
Der Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V., 1921 gegründet, ist der Spitzenverband der gro-ßen Caritas-Familie mit insgesamt 1.161 Einrichtungen und fast 30.000 Beschäftigten. Diese betreu-ten, pflegen, beraten und begleiten im Jahr fast 300.000 Menschen mit den unterschiedlichsten Her-ausforderungen, Beeinträchtigungen, Belastungen und Erkrankungen von Geburt an bis zum Lebens-ende. Rund 7.750 Ehrenamtliche helfen dabei mit. Der Diözesan-Caritasverband versteht sich als An-walt der Menschen und seiner Mitgliedseinrichtungen und -dienste gegenüber Politik, Gesellschaft und Kirche. Er setzt sich auf der Grundlage des Evangeliums als katholischer Wohlfahrtsverband für die Würde des Menschen von Anfang bis Ende ein und trägt so zu einer solidarischen und sozial gerech-ten Gesellschaft bei.