Diedorf, 21.5.2012 ( 
pca 
). 
   
„Man muss es 
mit offenem Herzen tun und dann ist alles einfach.“ Was aus diesen Worten des 
Schauspielers und Projektleiters  
  
Giorgio 
 
Buraggi 
 entstehen kann, das konnte leider nur ein 
geladener Kreis am späten Sonntag Nachmittag im Internationalen Theaterhaus  
 
Eukitea 
 
 in Diedorf 
erleben. 12 erwachsene Menschen mit und ohne Behinderung boten eine runde 
Stunde lang ein szenisches Ausdruckstheater, das die Zuschauer tief 
beeindruckte. 
 
 
Das Theaterstück begann mit einer 
Begrüßungsszene aus einem einzelnen Hallo, das übersprang in übersprühende 
Begrüßungen aller Schauspielerinnen und Schauspieler miteinander. Wer meinte, das 
wilde Durcheinander könne nicht eingebremst werden, täuschte sich. Mit feinem 
Gespür und Gehör füreinander stoppte der wilde Reigen schlagartig, bevor er 
wieder von Neuem begann. Es folgten Szenen, die davon erzählten, wie Vertrauen 
zueinander durch einen feinfühligen Umgang miteinander gedeihen kann, oder dass 
bei einem Streit gegeneinander sich bekanntlich am meisten der Dritte freut.
 
 
Das Marionettenspiel, bei dem ein 
Schauspieler den anderen mit einem nur gedachten Faden in Bewegung setzt, ließ 
erahnen, wie sehr die Schauspielerinnen und Schauspieler mit und ohne 
Behinderung gelernt hatten, auf die kleinsten Bewegungen des anderen zu achten. 
Am Ende spielten das Schauspieler Ensemble nahezu gleichnishaft vor, was es 
heißt, dieselben  
  
Wörter im Mund zu führen, 
aber nicht im Gleichklang zu sprechen. Hamlets Monolog „Sein oder nicht sein, 
das ist hier die Frage“ aus der gleichnamigen Tragödie Hamlet von William 
Shakespeare entwickelte sich zu einem verwirrenden Sprechklang. Als einer nach 
dem anderen schwieg und sich um die Kerze in der Mitte der Bühne scharte und 
nur noch eine Schauspielerin sprach, dann erst gewann die Aussage Hamlets ihren 
klaren Klang. 
 
 
Die Idee zu diesem inklusiven 
Theater hatte der  
Dienst der 
Offenen Behindertenarbeit (OBA) des Caritasverbandes für den Landkreis Augsburg 
. 
Es sollte gezeigt werden, dass Teilhabe, Inklusion also, sich nicht nur auf die 
Arbeit, die Mobilität und das Wohnen beschränkt. Individuelle Entfaltung und 
künstlerische Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen sollten mit hinein 
genommen werden, so Dieter Demel, der Leiter der OBA. Umgesetzt konnte die Idee 
aber nur dank der Leitung von  
Eukitea 
, die davon begeistert 
war, und der Aktion Mensch, die das Projekt förderte. 
 
 
Das Ensemble aus den 12 
Schauspielerinnen und Schauspielern mit und ohne Behinderung hatte sich an acht 
Abenden und vergangenen Samstag auf ihren Auftritt vorbereitet. Mit großem 
Erfolg, wie der lang anhaltende Applaus am Ende ihres Auftritts zeigte. Eliane 
Schönberg, beim  
Bezirk 
Schwaben 
 für die Offenen Behindertendienste zuständig, war begeistert von 
dem harmonischen Zusammenwirken. „Das ist ein Musterbeispiel für ein inklusives 
Projekt“, sagte sie. Auch die bayerische Landtagsabgeordnete Simone  
Strohmayr 
 war von der Aufführung angetan. „Es war ein 
wunderbares Stück, bei dem die Grenzen zwischen Behinderung und 
Nichtbehinderung zerfließen.“ Für die neue Öffentlichkeitsreferentin von  
Eukitea 
 war die Aufführung „irrsinnig berührend.“ 
 
 
Wer das Stück sich nicht entgehen 
lassen möchte, den lädt  
Eukitea 
 am Samstag, 14. Juli 
2012, um 17.30 Uhr im  
Eukitea 
 im Rahmen der 
Workshop-Präsentationen nach Diedorf ein. 
 
 
 
 
Kontakt und Info:
 
 
Theater  
Eukitea 
 
 
Lindenstraße 18b
 
 
86420 Diedorf
 
 
Tel. 08238 964743-0
 
 
E-Mail:  
info@eukitea.de 
 
 
 
 
www.eukitea.de