Augsburg, 17.03.2007 ( pca ) . Rund 300 Männer leben derzeit in den beiden Caritas-Asylunterkünften in Augsburg – viele unter ihnen bereits seit Jahren. Viele dieser Flüchtlinge sind durch Krieg und Terror psychisch krank geworden. Schon lange kümmern sich die Asylberater um diese Personengruppe. „Aber die Problemfälle mit Suchtproblematiken und psychischen Auffälligkeiten, Aggressivität und Verwahrlosung, die eine intensive Betreuung brauchen, übersteigen die Möglichkeiten unserer Berater“, so Werner Neumann vom Caritasverband. Deshalb starteten die Flüchtlingsberatungsstellen der Caritas und der Diakonie in der Augsburger Gemeinschaftsunterkunft Flakkaserne das Projekt „Hilfsnetzwerk für Flüchtlinge“ (HIFF). Mit dabei ist auch die Regierung von Schwaben. Zudem besteht eine enge Kooperation mit dem Bezirkskrankenhaus Augsburg.
 
Bis zu 20 
Männer aus Afrika, insbesondere aus Somalia, Asien und aus dem Irak nehmen an 
HIFF teil. Unter ihnen sind zehn Männer, die stark psychisch belastet und 
teilweise traumatisiert sind. HIFF setzt zunächst mit kleinen Schritten an und 
beginnt mit einer Beschäftigungstherapie.  
  
Von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr werden 
Arbeitsmöglichkeiten wie Blumen pflanzen, leichtere Bohr- und Stanzarbeiten 
angeboten. Die Arbeitstherapeutin Manuela Götz von der Caritas begleitet sie 
dabei. Durch diese Arbeiten will man den betroffenen Personen das Gefühl wieder 
geben, gebraucht zu werden. Neumann denkt schon über diese ersten Angebote 
hinaus. Er will die Arbeitshilfen Pfarreien und anderen gemeinnützigen 
Organisationen anbieten und hier z.B. Gartenarbeiten übernehmen oder bei 
Umzügen und Transporten helfen 
 
Neben einer 
intensiven Einzelfallbetreuung können die Teilnehmer im Rahmen des Projektes 
bis zu 50 Stunden im Monat im Beschäftigungsprojekt betreut werden. Wenn sie 
dann ausreichend stabilisiert sind, sollen sie auch Angebote außerhalb der 
Asylunterkunft in Anspruch nehmen können wie z.B. einen Sprachkurs besuchen, eine 
gemeinnützige Arbeitsgelegenheit außerhalb der Asylunterkunft aufgreifen oder 
an einer  
berufsqualifizierenden 
 Maßnahme teilnehmen. 
 
 
  
„Wenn es gut funktioniert und die erwarteten 
Früchte auch tatsächlich bringt, dann können psychisch kranke Menschen aus 
anderen Unterkünften hier in dem Projekt integriert werden“, so Neumann. Noch 
ist das Projekt nur für drei Jahre genehmigt. Die Hälfte der Kosten in Höhe von 
92.500 Euro trägt der Europäische Flüchtlingsfonds. Die zweite Hälfte wird von 
den Partnern des Projektes getragen. 
   
 
