Wie die Caritassammlung Menschen in Not hilft
Carmen Friedrich und Julia Konradt beraten seit Anfang diesen Jahres Menschen in Not für den Caritasverband in der Region Günzburg und Neu-Ulm. Frau Friedrich ist für das Gebiet des Landkreises Günzburg und Frau Konradt für den Landkreis Neu-Ulm zuständig.
Die beiden Beratungsstellen der Sozialberatung sind derzeit gefragter denn je und es können nicht alle Anfragen abgearbeitet werden. Durch den Krieg in der Ukraine und die deutliche Verteuerung von Lebensmitteln und Energie, kommen immer mehr Menschen in eine wirtschaftliche Schieflage.
Friedrich und Konradt nehmen sich der Themen an und versuchen eine gute Lösung zu finden. Oft hilft das Leserhilfswerk Kartei der Not aus, um eine Notlage zu beseitigen, oder es wird auf Gelder aus der Caritassammlung zurückgegriffen.
"Aktuell bearbeite ich viele Fälle bei denen Familien nicht mehr weiterwissen. Beispielsweise hatte ich heute eine Mutter von 4 Kindern in der Beratung. Die Dame hat Probleme im Umgang mit Behörden. Wie so viele Menschen, die zu uns kommen, versteht sie oft nicht genau, was in offiziellen Schreiben von ihr gefordert wird. Deshalb hat sie keinen Folgeantrag auf Sozialleistungen gestellt. Nun ist sie mit der Miete im Rückstand und ihr wurde der Strom abgestellt, außerdem wurden keine Krankenkassenbeiträge bezahlt, sie ist also momentan nur "notversichert". Die Möbel in Ihrer Wohnung sind teilweise kaputt, weil Sie seit Monaten nur von Kindergeld lebt, der Kühlschrank ist leer und die Kinder brauchen langsam wieder wärmere Kleidung.
Wir helfen ihr nach und nach ihre Dinge wieder geordnet zu bekommen. Als erstes versorgen wir sie über unseren Tafelladen mit Lebensmitteln. In Zusammenarbeit mit der Kleiderkammer wurde Sie mit Kleidung für die Kinder versorgt und es wurden im Jobcenter die zuständigen Stellen informiert. Es wird ein Antrag bei einer Stiftung gestellt, damit die angefallenen Stromschulden beglichen werden können. In Zusammenarbeit mit anderen Fachstellen begleiten wir die Familie nun bis sich die Lage wieder gebessert hat, helfen die Unterlagen zu sortieren, stehen bei der Antragstellung zur Seite und telefonieren mit der Krankenkasse, um eine Ratenzahlung zu vereinbaren".
So Friedrich über einen konkreten Fall, den sie aktuell bearbeitet, einer von hunderten, die jährlich in beiden Landkreisen um Hilfe nachfragen.
Die beiden Beratungsstellen werden aus kirchlichen und kommunalen Mitteln finanziert. Die Sammlungsmittel sind ein wichtiger Baustein in der Finanzierung der beiden Stellen.
Zweimal im Jahr rufen die Kirchengemeinden und die Caritas zur Caritassammlung auf. Die kommende Herbstsammlung findet vom 25.10. bis zum 02.10.2022 statt. Durch die Corona-Pandemie haben viele Pfarrgemeinden ihre Haussammlung eingestellt, deshalb besteht die Möglichkeit direkt an die jeweilige Pfarrgemeinde zu spenden, oder an den Caritasverband. Dies geht online über die Internetseite des Vereins: www.caritas-guenzburg.de oder per Überweisung an Sparkasse Günzburg, IBAN: DE88 7205 1840 0240 0054 62, BIC: BYLADEM1GZK